Datenabfälle beeinflussen unseren ökologischen Fußabdruck

Daten Datenabfälle
Von wegen "Cloud": Daten und Datenabfälle finden nicht nur als Wolke im virtuellen Vakuum statt, sondern sind reelle Umweltverschmutzer.

In vielerlei Hinsicht freut man sich über all die hilfreichen Gimmicks, die uns der technische Fortschritt in Sachen Handy, Laptop & Co. so geboten hat. Die endlosen Inhalte des World Wide Webs, mitsamt all der Apps, die einem den Alltag erleichterten, uns alles mögliche zu Mensch, Tier und der Geschichte des Planeten beibringen, oder uns sogar in die Zukunft schauen lassen, scheinen unverzichtbar. Und jetzt, wo schon Autos, Kühlschränke oder ganze Häuser mit dem Internet verbunden sind und sich durch minimalen Aufwand, per Knopfdruck auf dem Smartphone oder Tablet, kontrollieren lassen, scheint ein durch-und-durch durch-digitalisiertes Leben absolut in Aussicht – wenn es nicht sogar schon begonnen hat.

Doch mit all diesen Neuerfindungen, einer komplett neuen Wirtschaft an Produkt- und Dienstleistungen, kommen natürlich auch allerhand Nachteile. Denn ja, korrekt, auch der Handel mit und Bewegung von Daten zwischen Geräten – sei er auch unsichtbar – verursacht Abfälle, die sich auf unsere Umwelt niederschlagen. Für die meisten von uns, inklusive mich selbst, ist diese fast paradox-wirkende Erkenntnis gar nicht so einfach zu verdauen. Doch gerade jetzt, wo der Großteil unseres Lebens als Art Simulation stattfinden muss, ist das Vergegenwärtigen dieser Tatsachen umso wichtiger.

Daten Datenabfälle

Glaubt man nämlich einem Bericht der Canadian Broadcasting Corporation, kurz  CBC, dann beansprucht der durch unser ständiges surfen, streamen und simsen verursachte Müll genauso viel Volumen, wie der Flugverkehr,  und richtet ebenso viel Schaden an. Das muss man erst mal schlucken. Dass verbrannter, in die Luft freigesetzter Treibstoff der Umwelt nicht gut tut, das ergibt Sinn, erscheint logisch. Doch dass ich mit dem Posten eines Bildes, dem Abschicken einer Email, dem Gucken meiner Lieblingsserie dem Planeten zur Last falle – wie kann das sein? Was haben denn bitte immaterielle Codes mit unserem Klimawandel zutun?

Von wegen “Cloud”: Himmel voller Stromfresser

 

Die Antwort hierauf ist weniger verblüffend, dafür umso einleuchtender: Sowohl das Speichern, als auch der Versand von Daten von einem Apparat zum anderen finden nicht nur im virtuellen Vakuum statt. Wenngleich der Name es suggeriert, sind Dinge wie die „Cloud“ in Wahrheit riesige Gelage an Servern, großen Computer letztlich, die als abgelegenes Gehirn der einzelnen Bildschirme funktionieren. 

Diese Prozessoren sind ständig in Arbeit, ständig unter Strom  – von dem sie nämlich eine ganze Menge vertilgen. Die Lagerstätten dieser Computer verbrauchen jährlich etwa so viel Strom wie die Kanadische Gesamtbevölkerung. Richtig. Die Wartung – das heißt neben Betrieb auch Kühlung der heißlaufenden Systeme – frisst jedes Jahr genauso viel Strom wie mehrere Millionen Menschen.

Datenabfälle

Ähnlich wie wenn die Rede vom persönlichen Stromverbrauch ist, gibt es auch in Sachen Datenträger-Reservate schon einige Lager, die zu großem Anteil über erneuerbare Energien funktionieren. Das ist eine schöne Wendung, aber auch eine die noch richtig abheben muss. Sonst, so der schwedische Wissenschaftler Anders Andrae, werden bis 2030 der der Datenverkehr und die begleitenden Datenabfälle ganze 11% des globalen Gesamtstromverbrauches ausmachen.

Für den Max und Erika Mustermann gibt es da gerade, wohl oder übel, nicht so viel nicht zu tun, außer sich zukünftig hier und da mal daran zu erinnern und sich zu Fragen, ob das – was immer es ist – wirklich sein muss. Wie bei allem im Leben gilt es dann also auch hier auf das richtige Maß zu achten, aufzupassen, nicht zu verschwenderisch zu sein und sich selbst, ganz im Sinne der Nachhaltigkeit, Grenzen zu setzen.

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